6. Punktspiel

FSV Forst Borgsdorf - BSC Preußen 07 3:2 (1:1)

FSV: Schwabe, Ellinger, Thiele, Mohr, Pötzsch, Gohla (81. Köppke), Knospe, Dietrich, Lukawski, Nagel, Morgner (90. Gottwald).

 

BSC: Bartels, Weise, Almer, Niehoff, Buchholz, Schmolinske, Mücher, Seidel, Jüch, Bellach, Dumke.

 

Tore: 0:1 Dumke (20.), 1:1 Morgner (31.), 2:1 Mohr (47.), 2:2 Dumke (61.), 3:2 Mohr (75.)
 

Der Urlaub von Jacqueline Starck und die Größe des Platzes veranlasste den Gäste-Trainer sein Team auf einigen Positionen umzubauen. Da mit Lisa Seidel und Judith Schmolinske zwei Spielerinnen direkt aus dem Kurz-Urlaub zum Spiel kamen, fiel dieser Umbau kleiner, als zunächst erwartet aus.

 

Zwar merkte man in der Hintermannschaft, dass man mit verschiedenen Stürmer-Anzahlen noch so seine Probleme hat, aber grundsätzlich entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Die Gastgeberinnen versuchten ihrerseits Druck auf die Gäste aufzubauen, doch die Verunsicherung, der "Schwarzen", nach fünf Spielen noch immer auf den ersten Dreier zu warten, war durchaus erkennbar.

 

Nach zwanzig Minuten war Lisa Seidel auf der linken Seite durchgebrochen und brachte den Ball mustergültig auf die am Elfmeterpunkt mit gelaufene Corinna Dumke, welche zum 0:1 einnetzte. Nur eine Minute später fast die identische Situation, doch diesmal kam die Stürmerin leider nicht an den Ball, sonst hätten die Gäste die Führung ausbauen können. Kurz vor dem Treffer, hatten die BSC-Ladies schon einmal Pech, als Corinna Dumke mit einem Kopfball nur die Latte traf (19.).

 

Statt dessen fiel nach gut einer halben Stunde Spielzeit der Ausgleich. In der Strafraum-Mitte verlor Nicole Buchholz ein Kopfballduell und die Angreiferin setzt so Stefanie Morgner in Szene, welche aus Nahdistanz ins kurze Eck vollendete (31.)

 

Da war es wieder, das grundsätzlich Problem der Preußen-Ladies. Nur all zu gerne schaut man dem Spielgeschehen zu und wartet ab, um bloß nicht zu viele unnötige Meter zu machen. So geschieht es immer wieder, dass ganz unerwartet einfache Situationen sich zu gefährlichen Tormöglichkeiten für den Gegner entwickeln.

 

Kurz vor der Pause dann nochmals die Chance für die Preußen mit einem Vorsprung in die Kabine zu gehen, doch der Schuss von Lisa Seidel, nach Freistoß von Carmen Bartels klatschte erneut gegen die Alu-Stange (43.).

 

In der Pause wurden die Strategien neu geordnet und man stellte fest, dass es möglich sein sollte, hier heute etwas mitzunehmen. Dafür sollte man aber noch mehr als Einheit auftreten und jeder Spielerin hilfreich zur Seite stehen.

 

Kurz nach Wiederanpfiff dann gleich der nächste Nackenschlag: Im Mittelfeld waren sich zwei Spielerinnen nicht ganz einig, wer die Angreiferin nun stellen solle und so ließ man es ganz. Sabrina Mohr schaute aus gut 25 Metern einmal kurz hoch und sah, dass die Torfrau recht weit vor ihrem Tor stand und schoss - Die Torhüterin lief noch rückwärts in Richtung Torlinie und konnte den Ball zwar noch berühren, aber nicht am Überschreiten der Linie hindern (47.). Die Torfrau stützte sich nach ihrer versuchten Rettungstat auf dem den linken Arm ab und blieb schmerzverzerrt liegen. Mit einem Tapeverband ging es dann kurze Zeit später weiter. Wie sich anschließend im Krankenhaus herausstellte, ist der Arm gebrochen.

 

Auch von diesem Rückstand erholten sich die Gäste schnell wieder und man drückte auf den Ausgleich. In der 57. Spielminute war Corinna Dumke im Strafraum und schoss auf das Tor, doch die Stürmerin wurde letztlich noch von einer Abwehrspielerin am erfolgreichen Abschluss gehindert und nicht nur die Preußen warteten vergeblich auf den Strafstoß-Pfiff von Schiedsrichterin Kathleen Kähne. Vier Minuten später dann doch der verdiente Ausgleich. Erneut war es Lisa Seidel, welche sich von der linken Außenbahn kommend durchsetzten konnte und frei vor Torfrau Lisa Marie Schwabeauftauchte. Doch statt selbst den Abschluss zu suchen, bediente sie selbstlos die noch besser postierte Corinna Dumke, welche wieder nur noch einschieben brauchte - 2:2 (61.).

 

In der Defensive war man nun besser, wenn auch nicht perfekt eingestellt und die Angriffsbemühungen der Gastgeberinnen konnten mehr und mehr unterbunden werden und das Spiel plätscherte seinem Ende entgegen. In der 75. Spielminute versuchten es die Borgsdorferinnen dann nochmals mit einem langen Ball auf Sabrina Mohr, welche sich mehrere Meter in Abseitsposition befand. Alle sahen diesen Umstand (auch die Trainerbank der Gastgeberinnen), doch der entscheidende Mann, Assistent Wolfgang Pohl, nicht. Die Stürmerin nahm das Angebot an, spielte noch die Torfrau aus, welche auf ein Foulspiel verzichtete, und brachte ihre Farben erneut in Führung - 3:2 (75.).

 

Die Preußen brachten in der Schlussviertelstunde keine gefährlichen Angriffe mehr zustande, das Spiel auf dem nassen Rasen hatte zuviel "Körner" gekostet, so dass es für die Preußen beim dritten Auswärtsauftritt die dritte Niederlage gab und sich Forst Borgsdorf über den ersten Dreier der Saison freuen durfte.

 

Wenn sich bei uns nach jedem Auswärtsspiel eine Torhüterin so schwer verletzt wie in den letzten beiden Begegnungen, haben wir am Ende der Saison alle Feld-Spielerinnen mal zwischen den Pfosten gehabt. Wie schon in Potsdam, war hier heute durchaus mehr drin, aber sollte wieder nicht sein. Ich sehe aber, wenn wir jetzt noch jemanden finden, der Bälle halten kann, trotz Allem optimistisch in die Zukunft, wir haben in fünf von sechs Spielen mithalten können und es sind nur kleine Stellschrauben, die jetzt noch justiert werden müssen, damit es auch auswärts mal ein Erfolgserlebnis gibt.