18. Punktspiel

SV Babelsberg 03 - BSC Preußen 07 1:2 (0:2)

 

B03: Grunow - Bunzel, Wiegand, Hebestadt, Michels, Schinköth, Mastmeier, Raboldt, Kunert, Hansen, Sarholz (63. Heise).

BSC:
 Müller - Frank, Niehoff, Buchholz, Seidel, Schmolinske (59. Starck), Völker, Bartels, Mücher (68. C. Lojewski), Jüch, Dumke.

 

Tore: 0:1, 0:2 Dumke (8., 24.), 1:2 Wiegand (73.).

persönliche Strafen: Gelb für Sarholz (59., Unsportlichkeit)

Natürlich hatte jede der Gästespielerin noch das Hinspiel (0:14 Anm. der Redaktion) im Hinterkopf, dennoch verlor der Trainer bei der Kabinenansprache nicht ein Wort über dieses Spiel, sondern lenkte den Fokus ausschließlich auf das zu Erwartende. Die Abwehrreihe musste nach dem Borgsdorf-Spiel zumindest auf einer Position getauscht werden, Buchholz stand nach ihrem Urlaub wieder zur Verfügung, dafür fehlte Almer arbeitsbedingt. Starck rotierte aus der Startelf, ihren Posten übernahm Bartels und Dumke übernahm die vorderste Spitze.

Der „Seitenwahl-Gott“ war mit den Gästen und Spielführerin Schmolinske und ließ zunächst die Ihren mit dem Wind spielen. Eine sogenannte Abtastphase gab es in diesem Spiel nicht. Die Gastgeberinnen versuchten zumeist mit Kunert, über rechts, für Gefahr zu sorgen und die Preußen befreiten sich oft durch die Mitte über Mücher. Nach nicht einmal einer Zeigerumdrehung gab Wiegand den ersten Warnschuss auf das von Müller gehütete Tor ab, verfehlte es aber deutlich. Im Gegenzug zeigte sich Dumke erstmals vor Grunow und stand in der nächsten Aktion im Abseits (1.). Nur drei Minuten später, das gleiche Bild: Torschuss Kunert für 03, Torschuss Dumke für Preußen und anschließend ein Abseitsposition der Schützin (3.).

Die sehenswerteren Ansätze hatten durchaus die Babelsbergerinnen, doch fehlte es ihnen wohl an Zielgenauigkeit, denn die Abschlüsse landeten meist neben oder über dem Preußen-Gehäuse. Einer der nächsten Konter brachte die Gäste-Führung – Dumke brach durch die Zentrale durch und „tippte“ den Ball über die weit vor ihrem Gehäuse stehende Grunow hinweg ins Netz – 0:1 (8.).

Auch in der Folge wogte das Spielgeschehen hin und her, mit eindeutig mehr Anteilen auf Seiten der Gastgeberinnen. Frank hatte in der 12. Spielminute die Chance nach einem Eckstoß für die Gäste zu erhöhen, doch ihr Distanzschuss konnte von Grunow entschärft werden. Auf der anderen Seite wurde ein Freistoß von Sarholz verzeichnet, welcher aber auch nicht das gewünschte Ergebnis brachte (19.).

Fünf Minuten später brachte Dumke eine von Bartels getretene Ecke, welche schon von Mücher in Richtung Tor geschossen wurde, über die Linie zum 0:2 (24.). Es folgten wütende Angriffe der 03erinnen, welchen es immer noch an Präzision. Wiegand (30.) und Hansen (32.) verfehlten die von Müller gut bewachte „Netzhalterung“ noch deutlich, während der Schuss von Kunert (36.) vom Pfosten zurück ins Feld sprang.

Die letzten Akzente vor dem Pausentee setzten erneut die Gäste, doch Völker (45.) und Jüch (45.+1), welche keine Resultatverbesserung brachten, so dass es mit dem 0:2 in die Kabinen ging.

Die Preußenführung erwartete zum zweiten Durchgang ein noch energischeres Anrennen des Tabellendritten, welcher nun mit Wind im Rücken und somit den Pluspunkt auf ihrer Seite hatten. Tatsächlich aber brachte genau dieser Rückenwind nicht den erwarteten Effekt, sondern sorgte oftmals dafür, dass die Bälle eher zu lang kamen und so leichte Beute von Schlussfrau Müller wurden.

Wiegand und Kunert liefen nun auch ein ums andere Mal ins Abseits, so zumindest die Meinung des Schiedsrichter-Assistenten, naturgemäß teilten die Angreiferinnen diese nicht. Nach einem der zahlreichen Eckstöße, köpfte Hansen entgegen der Laufrichtung von Torhüterin Müller, doch der Ball sprang an den linken Pfosten und von dort zu einer heran geeilten weiteren Angreiferin, von deren Ferse der Ball zurück ins Feld trudelte (58.).

Nach einer Stunde musste Spielführerin Schmolinske verletzt passen und wurde durch Starck ersetzt. Dieser Wechsel wurde sozusagen 1:1 durchgeführt, auch wenn Starck sich jetzt voll und ganz auf Wiegand konzentrieren sollte und der quirligen Angreiferin das fußballerische Leben schwer machen sollte. Auch auf der anderen Seite wurde alsbald gewechselt, für die stark platzverweisbedrohte Sarholz, kam Heise (63.). Dass das Heimteam sehr stark an jeder gegen sie ausfallenden Schiedsrichterentscheidung herum kritisierte, spielte den Gästen in die Karten – nicht nur, dass es des Gegners Konzentration störte, auch sogenannte 50:50-Entscheidungen fielen häufiger pro Preußen aus.

Kaum nahmen die Preußen den zweiten Wechsel vor, C. Lojewski kam für Mücher in die Begegnung (69.), nahm der Druck der Weidner-Schützlinge noch mehr zu. Dieses Phänomen war schon in den letzten Begegnungen zu beobachten, weshalb sich auch Bartels mehr in die Defensive schob, und die Gäste fast schon mit einer 5er-Kette agierten. Nach einem weiteren „Eckball-Hattrick“ für die „Blauen“ gelang Wiegand der Anschlusstreffer – 1:2 (73.).

Die Schlussviertelstunde war weiterhin von Angriffen der Babelsbergerinnen geprägt und die Preußen kamen nur selten zu Entlastungsangriffen. Alle BSC-Ladies zerrissen sich förmlich, um den „Dreier“ mit nach Blankenfelde zu nehmen, aber in der Abwehrreihe ragte Niehoff noch heraus, man hatte schon den Eindruck, dass sie die kommenden Pässe schon erahnte und so die Passwege zulief.

Kurz vor Ende der regulären Spielzeit konnte, bei zwei eigenen Eckstößen, die Defensive etwas verschnaufen (87.). Doch als der Schiedsrichter, dass lange Ballholen mit einer Nachspielzeit von fünf Minuten ahndete und die Gastgeberinnen erneut drei Eckstöße binnen 120 Sekunden zugesprochen bekamen, war allen klar, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis der Ball wieder im Preußen-Tor zappeln könnte. Abermals stand den Gästen das Aluminium zweimal tatkräftig zu Seite und nach 95 Minuten war der Jubel mit dem Schlusspfiff natürlich groß.

Nach nun fünf Siegen am Stück und dem vorläufigen fünften Platz in der Tabelle, haben die Preußen schon jetzt alle Erwartungen, in ihrer ersten Landesligasaison, übertroffen. Mit weiteren guten Spielen seiner Mannschaft, will der Trainer die Saison nun auch in der oberen Hälfte der Tabelle abschließen.