11. Punktspiel

SG Sieversdorf 1950 - BSC Preußen 07 5:0 (1:0)

 

SGS: Niessner - Radeke, Neumann, Müller, Gammrath, Hein, Borck, Maruschke, F.Rogge, Reiß (77. Kruc), A.Rogge.

 

BSC: Frank - Seidel (75. Weise), Niehoff, Buchholz, Jüch - Otto, Almer (60. Starck), Mücher, Dumke, Bellach - Schmolinske.

 

Tore: 0:1 Neumann (33.), 0:2 Borck (63.), 0:3 Borck (72.), 0:4 Neumann (73.), 0:5 Neumann (84.).

 

Zum letzten Spiel der Hinrunde verschlug es unser Team in den Nordwesten des Landes, zur SG Sieversdorf 1950. Die SG zeichnet aus, dass vor allem zwei Spielerinnen scheinbar für den Erfolg verantwortlich sind: Mit Viviane Borck (18 Tore) und Marie Neumann (16 Tore) erzielten diese beiden Spielerinnen von den bislang erzielten 38 Treffern ganze 34 Tore (rd. 90%), diese beiden hieß es also in Schach zu halten.

 

Dies gelang in der Anfangsphase recht gut und die Gäste übernahmen die Regie auf dem teilweise recht hart gefrorenen Boden. Erste Tormöglichkeiten ergaben sich für Kristina Bellach, nach einem Eckball (8.) und Corinna Dumke (9.). Nach weiteren drei BSC-Eckstößen und einer guten Einschussmöglichkeit von Lisa Seidel (19.) gingen nach über einer halben Stunde die Gastgeberinnen überraschend in Führung. In der BSC-Abwehr verließ sich Jede auf die Andere und Marie Neumann konnte aus knapp 25 Metern über Angelique Frank hinweg zur Führung einnetzen (34.). Zu diesem Zeitpunkt spielte Katharina Mücher schon mit einer schmerzhaften Fußverletzung, da ihr – ungeahndet – mit den Stollen auf den Fuß getreten wurde.

 

Die Schlussphase des ersten Durchganges gehörte dann wieder den Gästen aber Viktoria Jüch (39.) und abermals Lisa Seidel (41.) konnten den Ausgleich nicht herbeiführen.

 

Nach dem Wechsel probierten die BSC-Ladies wieder ins Spiel zurück zukommen, doch was sie auch versuchten, die Sieversdorferinnen wussten es zu verhindern. In der 53. Spielminute kam es dann zu einem Zweikampf zwischen Viviane Borck und Neele Almerim Strafraum der Gäste. Ein Tritt, ein Schrei und die Abwehrspielerin blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Nicht nur in dieser Situation blieb der Pfiff des maßlos überforderten Schiedsrichters Mittmann aus. Neele Almer musste mit drei Stollenabdrücken rund um das Sprunggelenk ausgewechselt werden, für sie kam Jacqueline Stark (53.).

 

Zwar konnten die Preußen in dieser Phase noch einen Torschuss von Corinna Dumkenotieren (61.), doch es zeichnete sich schon ab, dass der Ausfall nicht zu kompensieren war. So nutzte Viviane Borck, die Spielerin, welche zwar mit der Rücknummer 14 begann, jedoch – ohne Mitteilung an den Gegner – in der zweiten Halbzeit mit der 13 auflief, ihre nächste Chance zum 2:0 (63.). Die Angreiferin bekam im ersten Durchgang einen Ball aus Nahdistanz ins Gesicht und blutete. Nach kurzer Behandlungspause ging es mit blutdurchtränktem Trikot weiter – erst zur Pause wurde dieses gewechselt.

 

Nur zwei Minuten später der nächste Ausfall in der BSC-Hintermannschaft. Lisa Seidelmusste ebenfalls verletzt vom Feld. So rückte Viktoria Jüch in die Kette und Emma Weise übernahm den Platz im rechten Mittelfeld (65).

 

In der Folge war jeder SGS-Angriff gefährlich für das Preußen-Tor – es fehlte ein bisschen die ordnende Hand und so waren es vorwiegend Nicole Buchholz und Angelique Frank, welche des öfteren für ihre Farben retteten. In den Minuten 72. und 73. Spielminute fiel dann die Entscheidung. Zu nächst erzielte Marie Neumann das 3:0 und nur eine Zeigerumdrehung später erhöhte Viviane Borck auf 4:0.

 

Was die Gäste auch versuchten, die SGS grätschte immer dazwischen. War beim Vorstoß von Viktoria Jüch noch der Ball das Ziel des Angriffs, waren es bei Carmen Bartels und Corinna Dumke die Beine des Gegners, abermals ohne Eingriff des Schiedsrichters.

 

Nun setzten sich die Gastgeberinnen in der „Endzone“ der Gäste fest und konnten ein wahres „Ecken-Festival“ veranstalten (4 Ecken in 7min). Aus Letzterer erzielte Marie Neumann umrahmt von vier Abwehrspielerinnen den 5:0-Endstand (84.).

 

Wenige Minuten später war das letzte Hinrundenspiel der ersten Landesliga-Saison der Preußen-Ladies Geschichte. Zwar verloren man am Ende erneut deutlich, doch auch in diesem Spiel war durchaus mehr drin. Nun heißt es: Regenerieren und in 14 Tagen zum Rückrundenauftakt in Fredersdorf-Vogelsdorf wieder alles geben.

 

Erstaunlich, dass beide Vereinsvertreter nach dem Spiel der Meinung waren, dass der Schiedsrichter durch das Zeigen von der einen oder anderen Karte das Spiel hätte beruhigen können, dieser jedoch sagte, „Die Spielerinnen fanden es nicht zu hart.“. Auch auf den Hinweis, dass die Spielerin mit dem blutverschmierten Trikot dieses hätte sofort wechseln müssen, argumentierte er: „Wir sind hier im Amateur-Sport, da ist das nicht so wichtig.“