8. Punktspiel

Eberswalder SC - BSC Preußen 07 0:6 (0:4)


ESC: Planer - Thoms, Panzer, Richter, Rathsack, Hanisch, Breuer, Hundsalz, K.Pogorzelski (36. Rätz), N.Pogorzelski, Büchner.


BSC: Frank - Weise, Buchholz (60. C.Lojewski), Niehoff, Almer, Bellach, Otto, Mücher (47. Seidel), Jüch, Dumke, Schmolinske.


Tore: 0:1 Dumke (5.), 0:2 Mücher (18.), 0:3 Dumke (22.), 0:4 Otto (32.), 0:5 Schmolinske (60.), 0:6 Otto (90.).

Auf Seiten der Preußen war man durch die letzten Ergebnisse des heutigen Gegners etwas irritiert und wusste nicht so ganz, was einen erwarten würde. Trainer Widdua ging von einer „vielbeinigen“ Abwehr im 4-5-1 aus und lag so falsch nicht.

Den Seinen gab der Coach vor, den Gegner, durch gezielte Seitenverlagerung aus der Deckung zu locken und mit gezielten Bällen durch die Schnittstellen zu agieren. Dies gelang in der Anfangsphase recht gut, so dass Corinna Dumke schon nach fünf Spielminuten die Führung der Gäste erzielen konnte.

Das 0:2 erzielte die wohl kürzeste Spielerin auf dem Platz, per Kopf. Katharina Mücher stand nach einem Eckstoß von rechts zwei Meter vor dem Tor völlig blank und brachte die Kugel nur noch über die Linie zu drücken (17.).

Immer wieder ließen die Preußen den Ball in der Abwehr-Reihe von links (Weise) über die Mitte (Niehoff und Buchholz) nach rechts (Almer) und zurück zirkulieren um das Spiel zu verlagern. Kristina Bellach auf der defensiven Sechs interpretierte diese mehr als offensive Acht und versuchte das Offensivspiel zu ordnen, wurde aber immer mehr von ihren Mitspielerinnen übersehen, so dass dann doch eher wieder steil über die Außen Otto und Jüch, statt breit gespielt wurde.

In der 22. Spielminute setzte sich Corinna Dumke auf der linken Torauslinie gleich gegen mehrere Gegenspielerinnen durch und als alle auf einen Pass in den Rückraum spekulierten, schloss die Vorjahres-Torschützenkönigin ins kurze Torhüterinnen-Eck zum 0:3 ab.

Nach einer knappen halben Stunde Spielzeit stellte Carmen Otto mit ihrem Schlenzer aus gut 30 Metern von der rechten Außenlinie ins linke obere Eck den Pausenstand von 0:4 her (31.).

Bis zur Pause blieben zwar nur die Gäste gefährlich, doch Zählbares sprang nicht mehr heraus, auch aus dem Grund, dass  Spielzüge weiter verkompliziert wurden, anstatt einfach und schnörkellos zu agieren.

Kurz nach der Pause verletzte sich Spielmacherin Katharina Mücher am linken Fuß und wurde von Lisa Seidel auf der Position im zentralen Mittelfeld ersetzt. In dieser Frühphase der zweiten Halbzeit kamen dann auch die Gastgeberinnen zu einigen Möglichkeiten, ohne jedoch allzu große Gefahr für das von Angelique Frank gehütete Tor zu entfachen.

Nach kurzer „Findungsphase“, der nächste Eintrag in der langen Verletztenliste: Nicole Buchholz bekam in einem Zweikampf einen „Pferdekuss“ in der Wade ab und musste das Spielfeld verlassen (58). Die Minuten in Unterzahl kamen den Preußen zu Gute, indem Judith Schmolinske zum 0:5 abschließen konnte (60.).

Jetzt zeichnete sich ab, dass Nicole Buchholz tatsächlich nicht weiter spielen konnte, für sie kam Celine Lojewski ins Spiel und der Trainer war gezwungen einige Umstellungen vorzunehmen:  Das Angriffsspiel der Preußen änderte sich nun grundlegend  spielt Katharina Mücher die Position auf der „10“ noch als Vorbereiterin, so drängt Lisa Seidel gerne auf Doppelpässe und somit gerne selbst in die Spitze. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile und wohl dosiert üben sie ein gewisses Überraschungsmoment aus.
Leider verkomplizierte sich das Angriffspiel der Preußen nun zunehmend, statt Abschlüsse in aussichtsreicher Position zu suchen, wurde nochmals quer gespielt oder die sich bietenden Lücken wurden nicht, oder zu spät bespielt. So dauerte es sich in die Schlussminute, bis wieder ein Treffer bejubelt werden konnte. Hierbei konnte ESC-Torfrau Lisa Planer zunächst zweimal hervorragend gegen Judith Schmolinske abwehren, doch der letzte abgewehrte Ball landete im Fünf-Meter-Raum vor den Füßen von Otto, welche ohne Mühe den Endstand von 0:6 herstellen konnte (90.).

Die Reaktion, welche die Mannschaft nach dem 0:14 der Vorwoche zeigte war schon klasse, doch leider gab es nach dem 4:0 einen unerklärlichen Bruch in unserem Spiel. Wenn wir gegen Borussia Brandenburg in der nächsten Woche bestehen wollen, dürfen wir nach 30 Minuten das Fußballspielen nicht einstellen, sonst gibt es wohl eine weitere Lehrstunde.