1. Punktspiel

BSC Preußen 07 - TSG Rot-Weiß Fredersdorf-Vogelsdorf 6:3 (3:2)


P07: Bismark - Niehoff (65. Weise), Bartels, Buchholz, Starck, Schmolinske, Frank, Jüch, Mücher, Seidel, Dumke (85. Botzke).

 

TSG: Dorow - Schulz, Schroff, S. Ahrendt (60. Oberthor), Eichler, Jacobitz, Korn, Strauss, Lingner, Stein, J. Ahrendt.

 

Tore: 1:0 Dumke (13.), 1:1 Eichler (19.), 2:1 Seidel (34.), 2:2 Stein (38.), 3:2 Schmolinske (42., F11m), 4:2 Seidel (46.), 4:3 J. Ahrendt (63.), 5:3 Mücher (68.), 6:3 Dumke (84.).

 

per.Strafen: Gelb für Weise (83., F) - Jacobitz (42., U), Schroff (68., F).

 

In den Morgenstunden, natürlich hatte der Trainer schon die Aufstellung zu Papier gebracht, ereilte ihn die Nachricht, dass eine Spielerin zu Hause kränkelnd flach lag - also alles umbauen.

Nach zuletzt vier Gegentreffern lag der Fokus auf einer breiten Defensivreihe und schnellen, präzisen Kontern. Die "umgebaute" Stürmerin, Judith Schmolinske, welche in der Vorwoche wohl das Spiel ihres Lebens machte, fand sich erneut auf der "6" wieder, ihr zur Seite, diesmal Jacqueline Stark. Auf der linken Seite die zweite Änderung:Angelique Frank spielte zunächst für Emma Weise. Im offensiven Mittelfeld agierte Lisa Seidel für die kranke Kristina Bellach. Der Rest blieb unverändert, nur dass beim "Jobcharing" im Sturm diesmal Corinna Dumke statt Josefine Botzke begann.

 

Im Gegensatz zur Vorwoche, waren die Gastgeberinnen sofort im Spiel und konnten Druck auf den Gast ausüben und so zu Ballgewinnen und Abschlüssen kommen. So auch in der 13. Spielminute als Katharina Mücher den Ball wunderschön der startenden Corinna Dumke in den Lauf legte, welche das Spielgerät anschließend über die vorstürzende Solveig Dorow in die Maschen lupfte - 1:0.

 

Nur sechs Minuten später, der Ausgleich, wie aus weiterem Himmel. Auf unserer linken Seite setzte sich Lisa Eichler durch und konnte Torhüterin Anne Bismark im langen Eck überwinden - 1:1 (19.).

 

Nun war klar, "auf Teufel komm raus" nach vorne stürmen ist auch gegen diesen Gegner nicht das richtige Mittel, stattdessen geordneter Spielaufbau, oder lange präzise Diagonalbälle in die Spitze. Einer dieser langen Bälle erreichte, nach etwas mehr als einer halben Stunde, Corinna Dumke, welche den Ball quer zur völlig blank stehenden Lisa Seidel ablegte. Letztere hatte alle Möglichkeiten und wählte, von der linken Strafraumkante, die wahrscheinlich schwierigste Variante. Statt noch ein bisschen auf die Torfrau zu zugehen, schoss sie die Kugel einfach vom Standort, zur erneuten Führung, flach ins lange Eck - 2:1 (34.).

 

Auch diese erneute Führung hielt nicht lange. Carmen Bartels als letzte Frau köpfte einen ankommenden Ball hoch zur Seite, statt nach vorne heraus. Die anderen Abwehrspielerinnen schalteten zu langsam, oder beobachteten entsetzt die Situation, wie sich die zuvor Köpfenden nun ein Laufduell auf unserer rechten Außenbahn lieferte und die Eingabe nicht verhindern konnte. Auch Anne Bismark konnte das Durchrollen des Balles zu Lisa Stein nicht verhindern, welche aus 13 Metern keine Mühe hatte das Spiel wieder auf Unentschieden zu stellen, 2:2 (39.).

 

In der 43. Spielminute nach einem Eckstoß von links bewertete der gut leitende Schiedsrichter einen an griechisch-römischen Ringerstil ähnelnde Abwehrversuch als strafwürdig und gab kurz vor der Pause einen Strafstoß für die BSC-Ladies. Der Kapitän, Judith Schmolinske, übernahm Verantwortung und verwandelte sicher ins linke untere Eck zur 3:2 Pausenführung (43.).

 

In der Halbzeit wurden kleine Wunden behandelt und man stellte fest, dass man zunächst unverändert den zweiten Abschnitt angehen würde. Der Sekundenzeiger hatte nicht einmal eine Umdrehung geschafft, da setzte Lisa Seidel ein erste Achtungszeichen und nahm den Gast frühzeitig die Hoffnung, hier heute Zählbares mitzunehmen. Knapp drei Meter hinter der Mittellinie sah sie, dass die Gäste-Torhüterin sehr weit vor ihrem Gehäuse stand und nahm Maß - die Kugel schlug mittig über Solveig Dorow ein - 4:2 (46.).

 

Das es nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit doch noch einmal enger wurde, lag kaum am Gegner, als mehr an der Unerfahrenheit der jungen Schiedsrichter-Assistentin. Sie war sich der klaren Abseitssituation nicht im Klaren und ließ die Fahne unten, so dass Julia Ahrendt, welche beim Abspiel gar keine Gegenspielerin mehr vor sich hatte, leichtes Spiel hatte, ihre Farben nochmals heranzubringen - 4:3 (64.).

 

Den beruhigenden Zwei-Tor-Vorsprung stellte nur vier Minuten später Katharina Mücher wieder her, welche einen Freistoß aus gut 25 Metern halblinker Position direkt halbhoch in die linke Torhälfte fliegen ließ - 5:3 (68.).

 

Den Schlusspunkt setzte Corinna Dumke mit ihrem zweiten Treffer und einem "Lupfer-Lupfer-Lupfer"-Tor. Zu nächst lupfte Carmen Bartels den Ball zu Lisa Seidel, welche ihn zur Torschützin weiter lupfte. Auch die Angreiferin lupfte den Ball abermals über die erneut weit vor dem Tor stehende Torwächterin, 6:3 (85.).

 

Auch in der durchaus berechtigten sechsminütigen Nachspielzeit brannte nun nichts mehr an und die STADTRANDTÖCHTER-Ladies sind in der Liga angekommen und haben eine erste Duftmarke gesetzt.

 

Fazit: Danke an das Team, für eine geschlossene Mannschaftsleistung, von der Betreuerin (heute im höchsten Einsatz) über die Ergänzungsspielerinnen bis zur ersten Elf, alle haben entsprechend ihrer Möglichkeiten alles in die Waagschale geworfen um zu gewinnen. Tabellenführer für drei Stunden ist doch toll. Natürlich heben wir jetzt nicht ab und auch in der Defensive bleibt noch viel Arbeit, doch gegen Gegner wie Rot-Weiß, haben wir halt auch Chancen Punkte zu holen und das haben wir heute auch genutzt. Nächste Woche bei Stahl Brandenburg erwartet uns ein anderes Kaliber, aber wir fahren dahin um vielleicht für eine kleine Überraschung sorgen.